Knieprothesenwechsel
Ursachen und Symptome
In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle führt der Einbau einer Knieprothese zu Schmerzfreiheit sowie einer guten Funktion des Kniegelenks. Bei unsachgemässem Einbau der Prothese, Infektion oder Lockerung der Knieprothese schmerzt das Knie jedoch weiterhin oder die Funktion der Knieprothese bleibt ungenügend. In solchen Fällen ist oft ein Prothesenwechsel notwendig.
Abklärungen und Behandlungen
Standardröntgenaufnahmen, Funktionsaufnahmen und eine Kombination aus Computertomografie und Skelettszinitigrafie (SPECT-CT) sind nötig um die Ursachen der Beschwerden herauszufinden und einen Lösungsweg aufzuzeigen. Zum Ausschluss eines Knieprothesendefekts wird zudem eine Kniegelenkspunktion mit Bestimmung spezieller Laborparameter durchgeführt. In Einzelfällen werden sogar Gewebeproben durch eine Kniespiegelung (Arthroskopie) gewonnen. Sind die Ursachen der Knieschmerzen nach Knieprothesenimplantation identifiziert und ein Behandlungsplan festgelegt, erfolgt die Wechseloperation.
Operation
Knieprothesenwechsel werden entweder einzeitig, das heisst der Ausbau der alten und Einbau der neuen Knieprothese erfolgt in einer Operation, oder zweizeitig durchgeführt. Zweizeitige Operationen mit einer Wartezeit von 2-12 Wochen zwischen Ausbau der alten und Einbau der neuen Prothese werden immer seltener und nur bei bestimmten Konstellationen durchgeführt. Dann wird in der Zwischenzeit ein mit Antibiotika getränkter Platzhalter eingebaut. Je nach Ausgangssituation wird individuell aus einer Vielzahl von Knieprothesenmodellen das richtige Modell ausgewählt. Die Erfahrung des Operateurs, das richtige Modell auszuwählen ist sicherlich genauso wichtig wie seine Erfahrung mit Knieprothesenwechseloperationen. Die Computernavigation ist bei Prothesenwechseln oft hilfreich, um die Revisionsprothese optimal zu platzieren. Minimal-invasive Techniken haben bei Prothesenwechseln keine Bedeutung, hier sind kleine Hautschnitte eventuell sogar hinderlich. Die Chancen, mit einem Knieprothesenwechsel wieder schmerzfrei zu werden, sind bei korrekter Durchführung der Operation gut. Knieprothesenwechsel sind wie alle Revisionsoperationen jedoch anspruchsvoll und bedürfen eines besonders intensiven Aufklärungsgesprächs mit der Patientin/dem Patienten.
Nachbehandlung
Je nach Prothesenmodell kann das Kniegelenk sofort voll belastet werden oder aber auch für bis zu acht Wochen entlastet werden müssen. Eventuell ist auch ein Aufenthalt in einer Rehabilitationsklinik notwendig. Ambulante Physiotherapie ist für drei Monate sinnvoll. Der Spitalaufenthalt beträgt 1-3 Wochen, kann jedoch bei Protheseninfekten auch deutlich länger sein.
Computernavigation
Seit bald zehn Jahren (2004) verwenden wir beim Einbau einer Kniegelenksprothese die Computernavigation. Der Einsatz des Computers dient dabei immer einem Ziel: der Präzision. Die Patientensicherheit wird erhöht, da Fehler in der Positionierung der Prothese vermieden werden können.