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Nach einer Kreuzbandoperation sollte der Patient beschwerdefrei sein. Spürt der Patient trotz Operation allerdings eine Unsicherheit im Kniegelenk oder hat er sogar Schmerzen hinter der Kniescheibe, hat die Operation ihren Zweck nicht erfüllt. Folgende Ursachen können für das Versagen einer Kreuzbandersatzplastik ursächlich sein:
In den ersten vier Monaten nach Kreuzbandersatz wandelt sich die Ersatzplastik, welche aus einer elastischen Sehne besteht, in ein funktionierendes Kreuzband um. In dieser Umwandlungsphase ist das Transplantat anfällig für Risse auch bei leichteren Verdrehungen des operierten Kniegelenks.
Nach 6-15 Monaten nach Kreuzbandersatz ist das Kreuzbandtransplantat stabil und die Muskulatur gut ausgebildet, die Koordination zwischen Knie und Steuerung der Muskulatur durch das Gehirn kann jedoch noch nicht gut funktionieren. Es kommt zum „Hängenbleiben“ des Fusses während einer Wettkampfsituation. Das Kreuzband reisst.
Erleidet der Patient bei ausgeheiltem Kreuzbandersatz nochmals einen Unfall mit Verdrehung des Kniegelenks, so kann auch das neue Kreuzband wieder reissen.
Das Wissen über die korrekte Platzierung der Bohrkanäle bei Kreuzbandersatzoperationen hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Dadurch weiss man heute, dass viele Kreuzbänder früher nicht korrekt eingebaut wurden. Die entsprechenden Kniegelenke fühlen sich dadurch nie richtig stabil an. In einigen Fällen reisst das neue Kreuzband sogar ohne erneuten Unfall.
Bei Instabilität und entsprechenden Beschwerden wird das Kniegelenk mit einer neuen Kreuzbandplastik versorgt. Waren bei der ersten Operation die Bohrkanäle regelrecht positioniert, kann ein neues Kreuzband in die alten Kanäle eingebracht werden. Sind die Kanäle nicht korrekt positioniert, müssen diese überbohrt werden. Ein neues Kreuzband kann erst nach ca. sechs Monaten eingebaut werden, wenn die alten Kanäle zugewachsen sind. Während dieser Phase wird das Kniegelenk durch das Tragen einer Orthese geschützt.